Hybride Konzertformate etablieren

Unseren Kinder- und Jugendchor gibt es schon seit 25 Jahren. In dieser Zeit haben wir einiges zusammen erlebt und konnten großartige Erfahrungen sammeln. Wir hatten viele wunderschöne Auftritte und tolle Auslandsreisen, bei denen wir die Welt erkundet haben. Dabei lag uns immer auch der kulturelle Austausch am Herzen. Außerdem konnten wir mehrere CDs zusammen aufnehmen. Von Musicals über Gospel-Konzerte haben wir vieles ausprobiert. Wir sind in Kathedralen aufgetreten und waren zwischenzeitlich sogar einmal der größte Kinder- und Jugendchor in Nordrheinwestfalen.

Vereinsarbeit liegt komplett auf Eis

Leider Gottes hat Corona unsere Vereinsarbeit von einem Tag auf den anderen völlig unmöglich gemacht. Vor der Pandemie haben wir uns – getrennt nach Altersgruppen – wöchentlich zu den Chorproben getroffen. Seit März gibt es diese Proben nicht mehr. Singen gilt im Hinblick auf die Verbreitung des Virus als sehr gefährlich. Die Auflagen sind deshalb so streng, dass unsere Vereinsarbeit komplett auf Eis liegt. Wir müssten Abstände von vier bis sechs Metern in alle Richtungen einhalten – das ist mit Kindern einfach nicht umzusetzen.

Leider hat das auch dazu geführt, dass Mitglieder gekündigt haben. Nach einem Jahr ohne Proben – und ohne konkrete Perspektive, wie es weiter geht – ist das nachvollziehbar. Trotzdem ist es natürlich super schade.

Rettung in letzter Minute

Als Verein leben wir auch von den Beiträgen unserer Mitglieder. Die Hilfe der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt bedeutet für uns deshalb wirklich Rettung in letzter Minute. Wir konnten damit ein ganz neues Angebot schaffen und hoffen, den Kindern und Jugendlichen dadurch für die Dauer der Pandemie und jetzt auch darüber hinaus, eine spannende Alternative zum gemeinsamen Singen bieten zu können.

Die Idee ist, dass sie im Rahmen eines digitalen Projekts lernen, selbst Songs einzusingen und kleine Videoclips zu produzieren. Wir haben dafür die entsprechende Hard- und Software besorgt und einen Coach gefunden, der mit den Sängerinnen und Sängern arbeitet. Gerade lernen sie mit den Computern und der dazugehörigen Software umzugehen. Dazu gehört auch, sich selbst zu filmen und die Musikclips später zu schneiden. Außerdem vermitteln wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die wichtigsten Kenntnisse zum Thema Datenschutz. Besonders konnte sich auch der Vorstand neu digital organisieren, was die Vereinsarbeit in Zukunft deutlich professioneller und leichter machen wird. Die Einarbeitung findet virtuell in kleinen Gruppen und in Einzelcoachings statt. Die Kinder und Jugendlichen finden das natürlich super. Sie können so nicht nur ihre Leidenschaft fürs Singen ausleben, sie lernen gleichzeitig auch noch viel über den Umgang mit Computern und Technik.

Dinge vorbereiten, die wir später gut gebrauchen können

Außerdem können wir die probenlose Zeit jetzt nutzen, um Dinge vorzubereiten, die wir später – wenn die Pandemie hoffentlich vorbei ist – gut gebrauchen können. Unser Plan ist, ein hybrides Konzertformat zu etablieren, bei dem wir Live-Auftritte mit vorab produzierten Elementen kombinieren. Unsere Chöre werden dann live auf der Bühne singen, und im Hintergrund werden die Filme laufen, die gerade entstehen.

Jugendchor Da Capo und die Funny Singers e. V.

Frauke Schittek, Vorsitzende des Vereins

www.da-capos.de
frauke@da-capos.de

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