Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen

Das Deutsch-Türkische Forum Stuttgart gibt es seit 1999. Die Gründerinnen und Gründer wollten damals eine Begegnungsmöglichkeit für Türkei-Stämmige und Stuttgarterinnen und Stuttgarter schaffen. Dabei stand von Anfang an der Austausch von Mensch zu Mensch im Vordergrund.

In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich der Verein zu einem interkulturellen Forum entwickelt. Unter anderem organisieren wir verschiedene Kulturveranstaltungen. Dabei decken wir unterschiedliche Bereiche ab, angefangen bei Literatur und Musik über Film und Theater bis hin zu bildender Kunst. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Bildung und Soziales. Wir haben zum Beispiel ein Mentoring Projekt, in dessen Rahmen wir Kinder am Übergang von der Grundschule zu weiterführenden Schulen begleiten und verschiedene Elternprojekte. Daneben kümmern wir uns um Familien aus sozial schwachen Verhältnissen und machen Angebote für ältere Migrantinnen und Migranten. Dabei stehen – genau wie vor 20 Jahren – die persönlichen Begegnungen zwischen den Menschen im Mittelpunkt. Unser Ziel ist immer, so vielen Menschen wie möglich die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

„Durch Corona mussten wir in vielen Bereichen ganz neu denken“

Unsere Aktivitäten leben von Emotionen, von Zusammenarbeit, von Zusammenhalt, von Zusammenwirken und zusammen sein – und all das klappt nicht mehr, wenn wir uns nicht mehr treffen können. Die Corona-Pandemie hat uns dementsprechend vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Auch, weil wir wirklich gar nicht darauf eingestellt waren. Unser Verein war bisher sehr analog aufgestellt – auch was die Arbeit in der Geschäftsstelle und mit den Ehrenamtlichen angeht. Durch Corona mussten wir deshalb in vielen Bereichen ganz neu denken. Wir mussten schauen, wie wir das, was wir bisher tun, weiter und vielleicht sogar noch ein bisschen besser machen können. Das war die große Herausforderung, vor die Corona uns gestellt hat. Die Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat uns dabei sehr geholfen.

Seit März mussten wir beinahe alle Veranstaltungen absagen. Unsere Kabarettwoche ist ebenso ausgefallen wie das Kinderfest und ein geplantes Open-Air. Auch ein Großteil unserer Beratungsarbeit, zum Beispiel der Kontakt mit den Mentorinnen und Mentoren, ist von einem Tag auf den anderen weggefallen. Genauso die Präsenztermine mit den Jugendlichen und ihren Eltern. Wir sind relativ schnell auf digitale und hybride Formate umgestiegen, mussten allerdings feststellen, dass die Ton- und Bildqualität ohne professionelles Equipment einfach nicht ausreichend ist. Dazu kam, dass wir einfach nicht für dezentrales Arbeiten ausgestattet waren. Dank der Förderung konnten wir einiges nachholen.

Gestärkt ins neue Jahr gehen

Gerade sind wir dabei, unsere neue Website fertigzustellen. Auch die musste technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Wir werden die Seite künftig auch dazu nutzen, Veranstaltungen zu streamen. Außerdem wird es einen geschützten Bereich geben, über den wir die Zusammenarbeit mit unseren Mentorinnen und Mentoren besser koordinieren und vernetzten werden.

Die vergangenen Monate waren extrem anstrengend, weil wir so vieles neu denken und einiges auch neu lernen mussten. Wenn ich heute zurückschaue, kann ich aber sagen, dass wir als Verein einen gewaltigen Lernprozess durchlaufen haben. Durch die Krise haben wir viele Impulse bekommen, die wir sonst nicht bekommen hätten. Wenn ich überlege, wo wir Anfang des Jahres standen und wo wir heute stehen, ist das schon toll. Ich bin stolz auf die Veränderungen, die wir gemeinsam gemeistert haben. Wir haben so viel geschafft und wir werden – trotz aller Anstrengung – gestärkt ins neue Jahr gehen.

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Deutsch-Türkisches Forum Stuttgart e. V.

Kerim Arpad, Geschäftsführer

kerim.arpad(at)dtf-stuttgart.de
www.dtf-stuttgart.de