Bei uns gibt es keine Zugangsbeschränkung

Das Internetcafé von Senioren für Senioren gibt es seit April 2000. Bis März 2020 hatten wir an drei Tagen pro Woche für drei Stunden geöffnet. Dann kam Corona und plötzlich war alles anders. Wir haben unsere Räumlichkeiten in Seniorenzentren und öffentlichen Büchereien, die waren von einem Tag auf den anderen alle zu, und es war nicht mehr möglich, sich zu treffen.

Viele Menschen wollten wissen, was wir da machen

Wir haben dann schnell beschlossen, auf die virtuelle Schiene zu wechseln und einen Online-Stammtisch anzubieten. Alles ganz niederschwellig – kostenfrei, ohne Passwort, Warteraum und Sonstiges. Der erste virtuelle Stammtisch fand am 17. März statt, und wir hatten sofort Besuch aus ganz Deutschland. Viele Menschen wollten wissen, was wir da machen.

In einem nächsten Schritt haben wir virtuelle Thementage rund um Corona eingeführt. Wir haben mit Expertinnen und Experten hinter die Kulissen von Fernsehen und Rundfunk geschaut und uns informiert, welche Probleme die hiesige Tageszeitung auf Grund von Corona hat. Ein Weltreisender aus Würzburg, der wegen Corona in Buenos Aires gestrandet war, hat uns besucht. Außerdem haben wir mit 50 Menschen den 20. Geburtstag unseres Internetcafés online gefeiert und das größte Volksfest Nordbayerns, das Kiliani-Volksfest, in den virtuellen Raum geholt. Dazu hatten wir sogar die Original-Band live zu Gast.

Inzwischen treffen wir uns jeden Tag zwischen 14 und 15 Uhr. Im kommenden Jahr werden wir wieder regelmäßig Vorträge zur Computer- und Internet-Themen anbieten und dazu Expertinnen und Experten einladen. Wer dazu kommen möchte, ist herzlich willkommen – bei uns gibt es keine Zugangsbeschränkung.

Ein Angebot für absolute Computer-Neulinge

Fester Bestandteil des Internetcafés sind die Computerkurse für Seniorinnen und Senioren in Form von Thementagen. Darin zeigen wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern u.a. wie sie sich eine E-Mail-Adresse einrichten und E-Mails schreiben können. Wir gehen mit ihnen ins Internet und erklären wie Skype funktioniert. Außerdem üben wir Fotos hochzuladen und zu bearbeiten und legen zusammen Bildergalerien an. Seit Oktober gibt es die Kurse auch digital. Nachdem die Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern so positiv waren, haben wir uns entschieden, das virtuelle Kursangebot auszubauen.

Dank der Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt konnten wir 30 Tablets kaufen. Aktuell sind wir schon dabei sie einzurichten und im Februar soll unser nächster Kurs starten. In den nächsten zwei Jahren wollen wir so 200 Seniorinnen und Senioren weiterbilden. Das Angebot richtet sich an absolute Computer-Neulinge, die komplett ohne Grundkenntnisse starten möchten. Die einzige Bedingung ist, dass sie aus der Stadt oder dem Landkreis Würzburg kommen.

Internetcafé von „Senioren für Senioren“

Herbert Schmidt, Gründungsmitglied

i-4-s@web.de
www.i4s.de