Nach innen wie nach außen? Wege der Umsetzung von Diversität und Inklusivität in zivilgesellschaftlichen Organisationen

#Diversität, #Gleichstellung, #Arbeitswelt

Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft,

Dr. Siri Hummel, Laura Pfirter, Flavia Gerner

Projektlaufzeit:
April 2022 – März 2023

Was wurde konkret gemacht?

Mittels qualitativer Interviews haben wir verschiedene kleinere Organisationen und Initiativen aus der Zivilgesellschaft nach Beispielen und Erfolgsfaktoren für ein gutes Diversitätsmanagement befragt und aktuelle Daten zum Diversitätsstand in der Zivilgesellschaft zusammengetragen.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

  1. Es gibt noch zu wenig Forschung zu Diversität und Inklusion in der Zivilgesellschaft, speziell in Hinblick auf kleinere zivilgesellschaftliche Organisationen.
  2. Für zivilgesellschaftliche Organisationen empfiehlt sich ein holistischer, dass heißt ganzheitlicher Ansatz, der sowohl eine ‚bottom up‘- als auch ‚top down‘-Wirkung umfasse sollte nund übergreifende Maßnahmen zu den Themen Sensitivierung, Empowerment, Teilhabe und Transparenz beinhalten.
  3. Kleine zivilgesellschaftliche Organisationen sollten Wissen externer Expertinnen und Experten einbinden, damit eine diverse und inklusive Ausgestaltung trotz geringer Strukturgröße gelingt.

Was kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?

Politik sollte gute Rahmenbedingungen schaffen, indem sie mehr Fördermöglichkeiten für Diversitäts- und Inklusions-Maßnahmen bereitstellt. Zudem sollten Förderrichtlinien so ausgestaltet sein, dass Diversität und Inklusion eine (Förder)Voraussetzung darstellen.

Was können engagementfördernde Organisationen lernen?

Für Diversität und Inklusion ist vor allem der Wille zur Umsetzung entscheidend und die Erkenntnis, dass Diversität und Inklusion ein Prozess ist, der mitunter hürdenreich ist, und der Zeit, Ressourcen und eine offene Fehlerkultur benötigt.
Die Studie hält für engagementfördernde Organisationen viele hilfreiche Tools bereit, wie Diversität und Inklusion konkret umgesetzt werden kann.

Was kann die Wissenschaft lernen?

Diversitätsbezogene Forschungsthemen sollten übergreifend angegangen werden, nicht nur mit Fokus auf eine Dimension von Diversität.
Erhobene Daten sollten vergleichbar angelegt werden und auch jene Forschungsfelder, die schwer zugänglich sind (etwa weil die Datenlage dort nur unzureichend ist), sollten analysiert werden.

O-Ton der Studienleitung: Was war ein wichtiger „Aha-Moment“?

„Mein Aha-Moment war zum einen von vielen Interviewten zu erfahren, dass es auch mit verhältnismäßig geringem Kostenaufwand möglich war, Wandel anzustoßen. Zum anderen war eine große Erkenntnis, wie wichtig und gleichzeitig noch oft ungenutzt der Hebel von Förderrichtlinien, die Diversität und Inklusion einfordern, ist.“

Wo gibt es weitere Informationen?

Hier geht es zum Studienbericht (Langform).
Hier geht es zum Studienbericht (Kurzform).

Am 7. September 2023 wird Dr. Siri Hummel die Studienergebnisse im Rahmen der Webinarreihe #EngagiertGefoscht vorstellen und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Engagementpraxis diskutieren. Hier geht’s zur Anmeldung.

  • Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze), Prof. Dr. Thomas Klie,
    in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach

  • Juli 2021 – Dezember 2021 (Vorstudie), Oktober 2022 – November 2023 (Hauptstudie)

  • Aktuelles

    Am 31.05.2023 um 11 Uhr werden die Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsbefragung zur Demokratischen Integration in Deutschland vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, wie zufrieden die Bevölkerung mit der Demokratie ist, inwiefern sie den demokratischen Institutionen vertrauen und welchen Einfluss freiwilliges Engagement darauf hat.

    Zur Anmeldung geht’s hier entlang.

  • Mit dem Monitoring Demokratische Integration werden die Einstellungen zur Demokratie und Verhaltensweisen der Bevölkerung längerfristig beobachtet, um frühzeitig strukturpolitische Maßnahmen zur Förderung von Engagement und demokratischem Verhalten entwickeln zu können. Dabei wird herausgestellt, welche Bedeutung Strukturmerkmale von Regionen für das Engagementniveau der Bürgerinnen und Bürger sowie für die Wahlbeteiligung haben.

    Die Demokratische Integration beschreibt ein Bündel zusammenhängender Haltungen, wie grundsätzliche Einstellungen zur Demokratie, zum politischen System in Deutschland oder zu Amtsträgerinnen bzw. Amtsträgern sowie Verhaltensweisen, wie insbesondere die demokratische Partizipation durch freiwilliges Engagement und die Wahlbeteiligung. Das Konzept der Demokratischen Integration wurde von Prof. Dr. Thomas Klie und Prof. Dr. Baldo Blinkert (†) entwickelt.

    Im Jahr 2021 wurde eine Vorstudie zum Monitoring 2.0. durchgeführt, um das Konzept “Demokratische Integration” weiterzuentwickeln. Konkret wurde der Zusammenhang von Einstellungen der Bevölkerung zur Demokratie und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt mit über Sekundärdaten vorliegenden Informationen zum Verhalten der Bevölkerung in Regionen untersucht. Weiterhin wurde die Datengrundlage für die Strukturbedingungen von Regionen erweitert und aktualisiert.
    Hier geht’s zum Bericht zur Vorstudie.

    Die Hauptstudie liefert nun aktuelle Ergebnisse zu Indikatoren der demokratischen Integration in Bezug zu regionalen Strukturmerkmalen. Hierbei werden die vergangenen und aktuellen Krisenerfahrungen der Bevölkerung berücksichtigt. Um die positiven Zusammenhänge zwischen Demokratievertrauen und Partizipation (Engagement, Wahlverhalten) zu prüfen, wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Die Untersuchung thematisiert u. a. die aktuellen Sorgen der Menschen, die Zufriedenheit mit der Demokratie, das Vertrauen in diese und die demokratische Partizipation (freiwilliges Engagement und Ehrenamt, Wahlverhalten). Ebenfalls werden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgestellt.
    Im nächsten Schritt werden nun die für das Monitoring wichtigen Zusammenhänge zu den Strukturmerkmalen von Regionen berechnet. Eine Ergebnisvorstellung sowie die Veröffentlichung des abschließenden Berichts sind für den Herbst 2023 geplant.

  • Hier ist der Bericht zur Vorstudie.

    Hier findet Ihr das Online-Seminar #EngagiertGeforscht und die Präsentation.

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  • Personen/Beteiligte Organisationen:

    Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze)

    Prof. Dr. Thomas Klie

    in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach

  • Projektlaufzeit:

    Juli 2021 – Dezember 2021 (Vorstudie), Oktober 2022 – November 2023 (Hauptstudie)

  • Was haben Sie konkret untersucht?

    Wir haben gefragt, wie die Kommunen in Brandenburg Engagement unterstützen. Die Ergebnisse haben wir mit dem tatsächlichen Bedarf der Engagierten verglichen. Und wir haben untersucht, ob die Angebote damit zusammenhängen, wie sich das Engagement (aus Sicht der Engagierten) vor Ort entwickelt hat.

  • Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

    • Wenn eine Kommune viel fürs Ehrenamt tut, entwickelt sich das Engagement deutlich besser. Kommunalpolitik kann also viel bewirken.
    • Was die Engagierten an Unterstützung brauchen, passt noch nicht optimal zu dem, was die Kommunen anbieten, z.B. wird Kinderbetreuung im Engagement zehnmal häufiger nachgefragt als angeboten.
    • Die Befragten aus den Vereinen und Initiativen schätzen den Status Quo der Unterstützung deutlich anders ein als die kommunalen Befragten. Es gibt ein Kommunikationsproblem.
  • Welche Zahl ist brisant?

    Welche Zahl ist brisant?
    Nur 27 % der Engagierten vertrauen der Kommunalpolitik – da gibt es noch viel zu tun!

  • Was …

    •  … kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?
      Gerade in Brandenburg hinken wir beim Engagement hinter anderen Bundesländern hinterher. Die Studie zeigt: Engagement lässt sich wirkungsvoll beeinflussen, wenn es Unterstützung gibt. Deshalb sollte die Landespolitik baldmöglichst einen Masterplan zur Engagementförderung auf den Weg bringen. Sie sollte die Qualifizierung der Engagierten mehr unterstützen, etwa mit einer Engagement-Akademie. Sie kann auch den Kommunen helfen, eigene lokale Strategien zu entwickeln – z.B. durch mehr Beratung.
    • … können Engagementfördernde Organisationen lernen?
      Das Angebot der Engagementfördernden Organisationen kommt im Flächenland Brandenburg bislang noch nicht ausreichend in den kleinen Gemeinden an. Es ist sehr zersplittert. Die Mitarbeitenden geben ihr Bestes! Gut wäre es, wenn sie die Interessen der Engagierten gegenüber der lokalen Politik und Verwaltung noch vehementer zur Geltung bringen würden. Und sie sollten die junge Generation stärker ansprechen und zur Mitwirkung und Mitentscheidung einladen.
    • … kann die Wissenschaft lernen?
      Die Studie hat u.a. weiteren Forschungsbedarf zur Infrastruktur des Ehrenamts offengelegt. So ist wenig dazu bekannt, was die Mitarbeitenden in der Engagementunterstützung von Kommunen oder Engagementfördernden Einrichtungen konkret tun. Genauere Erkenntnisse über die Gelingensbedingungen von Engagementförderung könnten auch Good Practice Studien bringen.
  • Ein “Aha-Moment”

    „Viele Engagierte arbeiten am Limit ihrer Kräfte. Es ist beeindruckend, dass die meisten trotz widriger Bedingungen weitermachen wollen.“
    (XX, Studienleitung

  • Wie geht es weiter?

    Das Medienecho auf die Studienvorstellung war sehr breit und ausführlich. Vielleicht fühlen sich einige Verantwortliche in Landes- und Kommunalpolitik angeregt, mehr Aufmerksamkeit auf die strategische Planung von Engagementförderung zu richten. Die Studie liefert ja konkrete Hinweise, welche Maßnahmen von den Engagierten mehr und welche weniger nachgefragt werden. Besonders ermutigend ist es, dass der Studienbericht in den ersten vier Wochen schon über 700-mal downgeloaded wurde – das Interesse an unserem Thema scheint also groß zu sein. Deshalb haben wir angeboten, die Methodik und Ergebnisse der Studie auch den anderen Bundesländern vorzustellen.

Grafik mit dem Text:XDSEE mit Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft.Nach innen wie nach außen? Wege der Umsetzung von Diversität und Inklusivität in zivilgesellschaftlichen Organisationen. Studienbericht. Hier geht es zum Inhalt. d-s-e-e.de

ANSPRECHPARTNERIN

Dr. Vivian Schachler
Forschung und Wissenstransfer

Anfragen bitte möglichst per E-Mail,
telefonisch erreichbar Mo – Do.

03981-4569-666

vivian.schachler@d-s-e-e.de