Individuelle Ansprache in Uni und Unternehmen

Bildungsgerechtigkeit braucht nicht nur kluge Worte, sondern auch Taten. „Wir verfolgen mit First Generation Aachen das Ziel, ein Netzwerk für Studierende zu schaffen, deren Eltern keinen akademischen Hintergrund besitzen“, sagt Martin Bülskämper, einer der Mitgründer des studentischen Vereins, selbst „First Gen“. Das Programm besteht zum einen aus Workshops, in denen professionelle Coaches Know-how zu Themen wie Selbstorganisation, Motivation und Zeitmanagement vermitteln. Zum anderen begleiten Patinnen und Paten, die im Berufsleben stehen, die Studierenden, beraten sie bei ihrer Karriereplanung und helfen ihnen, ihr Potenzial zu entfalten. Mithilfe eines selbst entwickelten Algorithmus bringt der Verein pro Semester zwanzig Tandems zusammen, die sich ein Jahr lang regelmäßig treffen.

Für die Organisation braucht es Ehrenamtliche. „Bei uns können sich die Studierenden auch gleich im Verein in den verschiedenen Ressorts wie Personal, PR, IT oder Patenschaften ehrenamtlich für andere engagieren – und selbst davon profitieren, etwa indem sie erste Erfahrungen in der Teamleitung sammeln. Die berufstätigen Engagierten übernehmen als Paten und Patinnen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, erklärt Bülskämper. Um Studierende zu erreichen, nutzt der Verein derzeit vor allem digitale Kommunikationskanäle wie Instagram und LinkedIn oder YouTube. Info-Abende finden digital statt. „Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sind Lehrende und Fachschaften sehr wichtig für den Verein. Auf die Unternehmen gehen wir persönlich zu, um Patinnen und Paten zu aktivieren“, sagt Martin Bülskämper.

Die mittelfristige Perspektive ist, später auch Absolventinnen und Absolventen des Patenschaftprogramms für das Ehrenamt im Verein zu gewinnen. „Unsere Erfahrung nach dem ersten Jahr: Jede der Gruppen, die wir auf uns aufmerksam machen möchten, braucht eine individuelle Ansprache.“