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Idee für migrantische Communities: „Mach’s doch selbst!“

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein früherer Lehrer für Arabisch aus dem Sudan einem integrativen Verein in Deutschland vorschlägt, er könne doch ehrenamtlich einen Arabisch-Kurs anbieten. Und auch wenn das gerade gar nicht auf dem Plan steht, ist man mit solch einem Anliegen bei Lara Benteler vom Exil e.V. in Osnabrück an der genau richtigen Adresse. „Dann überlegen wir eben, einen Arabisch-Kurs einzurichten.“ Seit 1987 schon setzt sich Exil e.V. in Osnabrück dafür ein, dass Geflüchtete und Menschen mit Einwanderungsgeschichte menschenwürdig und angstfrei leben können. Wie viele andere haben die Engagierten erlebt, wie im „langen Sommer der Migration“ 2015 überwältigend viel Unterstützung kam, aber recht bald wieder abflaute.

Ein Gegen-Rezept ist die Idee der Kulturmittlerinnen und -mittler im Programm „Mach’s doch selbst!“: Menschen, die selbst Flucht- oder Migrationsgeschichte haben, sind als Übungsleitende im Projekt, tragen die Möglichkeiten des Ehrenamts in die eigenen migrantischen Communities und fungieren als Brückenbauerinnen und -bauer. Gewonnen werden die Engagierten auf entsprechenden Veranstaltungen, bei Besuchen in Gemeinschaftsunterkünften und Organisationen für Geflüchtete, aber auch via Social Media und der Exil-Webseite. Ein breites Netzwerk hilft beim Bekanntmachen.

Mit Erfolg: Schon ein Drittel der engagierten Ehrenamtlichen des Vereins gehört ursprünglich zur Zielgruppe. „Wir bestärken sie darin, sich zu engagieren und begleiten dabei, eigene Projektideen zu verwirklichen“, erklärt Lara Benteler. So setzt sich ein neuer Gedanke durch: „Wir kommen weg vom ‚Helfen’, hin zum gemeinsamen Gestalten“, sagt Lara Benteler. Das verlangt mehr Offenheit vom Verein, mehr Angebote zur Qualifizierung. Wenn das gelingt, bestätigt sich der schöne Titel dieses Projekts: „Mach’s doch selbst!“

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